Pfingstmehrkämpfe in Limburgerhof

Leonard Thomas bestreitet erstmalig einen Neunkampf

Bereits zum 32. Mal richtete die TG Limburgerhof über die Pfingstfeiertage ihre Pfingstmehrkämpfe aus. Dabei stehen über zwei Tage die olympischen Mehrkämpfe mit dem Zehnkampf bei den Männern und dem Siebenkampf bei den Frauen voll im Fokus. Angereist sind zahlreiche Athleten aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, dem Saarland und Thüringen um ihr Leistungsniveau auszutesten und insbesondere Qualifikationsnormen aufzustellen.

In der Vorstufe zum Zehnkampf wird in der Altersklasse U16 noch der Neunkampf durchgeführt, da es die Disziplin 400m als Disziplin in dieser Altersklasse noch nicht gibt. Alle anderen Disziplinen des Männer-Zehnkampfes werden auch hier, teilweise der Altersklasse entsprechend angepasst, absolviert. Vom SV 98/07 Seckenheim bestritt Leonard Thomas (Altersklasse M14) das erste Mal überhaupt einen Neunkampf und stellte sein Multitalent unter Beweis.

Leonard Neunkampf

Am ersten Tag startete der Wettkampf mit dem 100m-Sprint. Für Pfingsten ungewöhnlich kalte Temperaturen von unter 15 °C und Gegenwind von -1,3 m/s machten es den Mehrkämpfern schwer mit einem guten Ergebnis in den Wettkampf zu starten. Leonard kam hier auf eine Zeit von 13,79sek und war damit nur gute zwei Zehntelsekunden langsamer als seine persönliche Bestzeit. Weiter ging es mit dem Weitsprung, der ebenfalls von leichtem Gegenwind geprägt war. Mit 5,16m sprang Leonard eine solide Weite und verbuchte wertvolle Punkte. Im anschließenden Kugelstoßwettbewerb lief es sehr gut für den Seckenheimer, der die vier Kilogramm schwere Kugel lediglich um zwei Zentimeter unter seiner Bestleistung auf 9,91m stieß und damit knapp an der 10-Meter-Marke kratzte. Die vierte und letzte Disziplin des ersten Tages war der Hochsprung, bei dem Leonard direkt mit einem guten Gefühl seine Probeversuche absolvierte und sehr selbstsicher den Wettkampf anging. Mit nur wenigen Fehlversuchen verlief der Hochsprung reibungslos und gleichzeitig kräftesparend, sodass erst bei einer aufgelegten Höhe von 1,64m Schluss war, die er hauchdünn riss. Somit beendete Leonard den ersten Tag mit einer persönlichen Bestleistung von 1,60m und war hochmotiviert für Tag 2.

Der zweite Tag begann direkt mit einer Premierendisziplin, dem Stabhochsprung. Hier ging es in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln und Wettkampfluft in der hochkomplexen und sehr turnerisch geprägten Disziplin zu schnuppern. Mit übersprungenen 2,00m war Leonard überaus zufrieden direkt beim ersten Wettkampf die Zwei-Meter-Marke übersprungen zu haben. Mit dem 80m Hürdensprint folgte eine weitere spannungsgeladene Disziplin. Wie am Vortag stand der Wind auf der Sprintgeraden nicht auf der Seite der Athleten und blies mit -1,1 m/s gegen die Laufrichtung. Leonard ließ sich dadurch nicht beirren und bewies seine ansteigende Formkurve mit einer persönlichen Bestzeit von 13,06sek. Weiter ging es mit zwei Wurfdisziplinen, zunächst mit dem Diskuswurf. Hier hatte der Seckenheimer bei den Probewürfen mit Schwierigkeiten zu kämpfen und fand nicht so richtig in seine Technik. Die ersten zwei Versuche waren mit rund 4 Metern unter seiner persönlichen Bestweite noch nicht zufriedenstellend. Im letzten Versuch bewies Leonard, dass er ein echter Wettkampftyp ist und lieferte mit 26,97m und nur einem guten halben Meter unter seiner persönlichen Bestleistung ab. Mit diesem Ergebnis war er sehr zufrieden und ging dann wieder etwas entspannter in den Speerwurfwettkampf. Hier setzte er mit starken 35,57m und der besten Weite aller U16-Athleten ein Ausrufezeichen. Acht Disziplinen waren geschafft, jetzt folgte noch die von Mehrkämpfern wenig geliebte Mittelstrecke als Abschluss. In der U16 wird anders als bei den Männern, die 1500m laufen, die 1000m-Strecke gefordert. Leonard ging zunächst etwas verhalten an, wollte er in jedem Falle nicht überpacen und legte dann auf den letzten 300 Metern nochmal nach. Mit 3:39,37min sah Leonard noch ein wenig Luft nach oben, war dennoch mit seiner Laufleistung zufrieden.

Nach intensiven zwei Wettkampftagen beendete Leonard seinen ersten Neunkampf mit Bravour und einer sehr starken Punktzahl von 4207 Zählern sowie Platz 1. Mit über 1000 Punkten übertraf er damit die Qualifikationsnorm für die Badischen Meisterschaften und blieb nicht einmal 200 Punkte hinter der Deutschen Qualifikationsnorm.